Von Gerd Hennen / Grenzecho.net
Seit einigen Jahren ist Wereth Ende Mai Schauplatz einer großen Gedenkfeier für gefallene afroamerikanische Soldaten während des Zweiten Weltkriegs. Das von Hermann Langer im Jahre 1994 in Eigeninitiative errichtete Denkmal gilt als ein Symbol für die Opferbereitschaft farbiger Soldaten, die in der eigenen Heimat ihre gegen das Hitler-Regime verteidigten Werte wie Freiheit, Gleichheit und Frieden selber nicht erfuhren.
In den 1960er Jahren wurde durch die aus Atlanta ausgehende Bewegung um den Freiheitskämpfer Martin Luther King dem Rassismus und der Diskriminierung in den USA ein erster Riegel vorgeschoben, doch belegen Fälle wie der von George Floyd und der danach entstandenen „Black Lives Matter“-Bewegung, dass der Rassismus noch lange nicht ausgemerzt ist.
„Das wertvollste Gut, das wir haben“
„Eigentlich war die große Gedenkfeier auch im zweiten Jahr der Pandemie abgesagt worden, doch die US-Botschaft bat uns dennoch um eine kleine, zwanglose Feier hier am Mahnmal in Wereth. Dieser Bitte sind wir gerne nachgekommen“, so Solange Dekeyser von der VoG U.S. Memorial Wereth. So stattete Nicolas Berliner von der US-Botschaft in Brüssel dem Denkmal am Freitag einen Besuch ab, um der elf Soldaten zu gedenken, die am 17. Dezember 1944 von SS-Schergen in Wereth massakriert wurden.
„Wir sind an dem Ort, an dem vor 77 Jahren elf afroamerikanische Soldaten grausam getötet wurden. Das Dorf Wereth ist ein Symbol für die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, die wir der jüngeren Generation vor Augen halten müssen. Wenn die in Wereth getöteten Soldaten noch reden könnten, würden sie nicht nur über diese Schrecken sprechen, sie würden uns vor allem von dem wertvollsten Gut erzählen, das wir haben: Frieden“, so Amels Bürgermeister Eric Wiesemes. Neben Nicolas Berliner und Amels Bürgermeister Eric Wiesmes nahmen auch Colonel Edward J. Dupont sowie Public Affairs Councelor Amy R. Grier an der Feier teil. „Es ist für uns immer eine Ehre, Vertreter der Botschaft zu begrüßen. Wir hoffen, dass wir am 21. Mai 2022 wieder einen großen Zapfenstreich organisieren können“, hofften die Verantwortlichen.