U.S. Memorial Wereth

Die Ereignisse im Dezember 1944

Die Geschichte

Erinnerung an die "unsichtbaren" Soldaten der Ardennenoffensive

Unsichtbare Soldaten

Wenigen Menschen ist klar, dass der entscheidende Faktor bei der Verteidigung von Bastogne, während der Ardennen Offensive, in der Unterstützung durch die Artillerie in der umzingelten Stadt bestand. Eine der schweren Artillerieeinheiten (155mm) war das abgetrennte 969. Feldartillerie-Bataillon, dem sich ein paar Haubitzen und Überlebende des abgetrennten 333. Feldartillerie-Bataillons angeschlossen hatten. Für ihren Einsatz erhielt das 969. Feldartillerie-Bataillon die „Presidential Unit Citation“, die höchste Auszeichnung, die eine Einheit in den USA erhalten kann.

Viele kennen die Tuskegeen Kampfpiloten sowie einige auch die Geschichte des 761st Tank Bataillon und des Red Ball Express. Die Mehrheit der farbigen GI’S im 2. Weltkrieg, insgesamt 260 000, sind nicht vergessen, sie wurden einfach ignoriert und nicht wahrgenommen. Es sind die „unsichtbaren“ Soldaten des 2. Weltkrieges. Sie beinhalten auch die 11 jungen Artilleristen des 333. Field Artillery Bataillons (FAB), welche von SS Männern während der Ardennen offensive ermordet wurden.

Das 333. Feldartilleriebatallion

Das 333. Field Artillery Bataillon war eine 155mm Haubitzen Einheit, die seit Verlassen des Utah Beaches, USA, am 29. Juni 1944 ständig im Einsatz war. Typisch für diese Einheiten war, dass sie aus weißen Offizieren und farbigen angeworbenen Männern als Soldaten bestanden. Während der Ardennen Offensive war die Einheit in der Umgebung von St. Vith, Belgien, stationiert. Genaugenommen in dem kleinen Ort Schönberg, wo sie im Oktober 1944 ankamen. Eine Einheit war westlich der Our (Fluß), während die schießenden Einheiten (A, B und C) auf der Ostseite der Our, stationiert waren und auch die 106. Infantry Division unterstützten.

Am frühen Morgen des 16. Dezember begann die Deutsche Artillerie mit dem Beschuss der Umgebung von Schönberg. Am Nachmittag, die Deutschen drangen immer schneller vorwärts, wurde die 333. FAB aufgefordert sich weiter westlich zu platzieren. Aber der Kommandeur der 106. Div. Artillerie forderte die 333. FAB auf, die „C“ Einheit zu verlassen und als Unterstützung für die 14. Kavallerie sowie der 106. Division die Position zu ändern. 

Viele kennen die Tuskegeen Kampfpiloten sowie einige auch die Geschichte des 761st Tank Bataillon und des Red Ball Express. Die Mehrheit der farbigen GI’S im 2. Weltkrieg, insgesamt 260 000, sind nicht vergessen, sie wurden einfach ignoriert und nicht wahrgenommen. Es sind die „unsichtbaren“ Soldaten des 2. Weltkrieges. Sie beinhalten auch die 11 jungen Artilleristen des 333. Field Artillery Bataillons (FAB), welche von SS Männern während der Ardennen offensive ermordet wurden.

Zuflucht für die elf Soldaten

Am Morgen des 17. Dezembers waren die Deutschen bereits in Schönberg und hatten die Kontrolle über die Brücke die nach St. Vith führte. Die „SERVICE BATTERY“ versuchte sich durch St. Vith durchzuschlagen und geriet unter schweres Feuer. Viele wurden erschossen oder mussten aufgeben. 11 Männern von verschiedenen Einheiten gelang es zu entkommen. Sie flohen über die Ostseite des Flusses und marschierten in nordwestliche Richtung, in der Hoffnung, auf amerikanische Truppen zu stoßen. Gegen 15.00 Uhr erreichten sie das erste Haus des kleinen Ortes Wereth, Belgien. Dieses Haus gehörte Matthias Langer.

Den Männern war kalt und sie waren sehr hungrig. Der lange Marsch durch den Wald und den tiefen Schnee hatte sie sehr erschöpft. Sie hatten zwei Gewehre dabei. Familie Langer hieß die Männer willkommen und gab ihnen zu essen. Normalerweise waren in dieser Region Belgiens Amerikaner als „Befreier“ nicht sehr willkommen. Diese Gegend war vor dem Ersten Weltkrieg ein Teil von Deutschland und viele Einwohner sahen sich noch als Deutsche und nicht als Belgier. Die Menschen sprachen deutsch, wurden jedoch von der Regierung gezwungen, Belgier zu werden. Ihre Region wurde an Belgien im Rahmen von Reparationszahlungen des Ersten Weltkrieges übergeben. Anders als im Rest von Belgien, waren die Deutschen durch die starke Verbindung hier willkommen. Matthias Langer war jedoch nicht einer von ihnen. Als er die schwarzen Amerikaner aufnahm versteckte er bereits zwei belgische Deserteure vor der Deutschen Armee und hatte einen Sohn bereits vor den Nazis versteckt, damit dieser nicht eingezogen werden konnte. Die Amerikaner bekamen am Küchentisch der Familie Langer ein warmes Essen.

Das Massaker

Gegen 16.00 Uhr erreichte eine 4-köpfige Patrouille der 1. SS Division, die der Kampftruppe Knittel angehörte, mit ihrem Amphibienfahrzeug Wereth. Man glaubt, dass ein Nazisymphatisant die Deutschen über die Amerikaner im Hause der Langers informiert hat. Als die SS Gruppe im Langer Haus ankamen, ergaben sich die 11 amerikanischen Soldaten ohne Widerstand. Die US Männer wurden gezwungen, auf der kalten schneebedeckten Straße zu sitzen. In der Dunkelheit wurden sie die Straße hinuntergeführt. In der Nacht hörten die Anwohner Schüsse. Am nächsten Morgen fanden die Dorfbewohner die ermordeten Soldaten auf einer abgelegenen Kuhwiese. Aus Angst vor den Deutschen, ließen sie sie liegen. Schnee überdeckte sie und sie blieben in ihrem „Schneegrab“ bis zum Januar 1945. Als die 99. Div. I&R Platoon in der Nähe stationiert war, machten Dorfbewohner sie auf die 11 farbigen amerikanischen Soldaten aufmerksam. Hermann Langer, damals 12 Jahre alt, erkannte die elf Soldaten, denen er am 17. Dezember noch Speis und Trank angeboten hatte, sofort. Er sollte dieses Bild nie vergessen, genau wie die Bemerkung eines amerikanischen LKW-Fahrers, man würde zuerst die weißen Gefallenen aufsammeln.

Die Körper waren fest gefroren. Der offizielle Report gab an, dass die Männer auf das brutalste gequält worden sind. Sie hatten gebrochene Beine, Finger waren abgeschnitten sowie Bajonetwunden am Kopf. Es war wohl offensichtlich, dass ein Mann umgebracht wurde, als er versuchte, die Wunden seines Kameraden zu bandagieren. Bevor die Körper abtransportiert wurden, hatte ein Armeefotograf mit Fotos dieses brutale Massaker dokumentiert.

“Der Mord an den Wereth 11 wurde einfach vergessen”

Nach dem Massaker

Sofort wurde eine Untersuchung eingeleitet. Aussagen der Familie Langer und des Armeefotografen wurden durch die 99. Div. Einheit durchgeführt. Der Fall wurde dann zu einer „Kriegsverbrechen Untersuchungseinheit“ weitergeleitet. Allerdings konnte man keine genaue Identifikation der Mörder finden (z.B. Autonummer, Einheitsnummern). Es war nur bekannt, dass sie aus der 1. SS Panzer Division sein mussten. Im Jahr 1948 wurde der Fall eingestellt. Das Morden der „Wereth 11“ wurde einfach vergessen!

Sieben der Männer wurden auf dem Amerikanischen Friedhof Henri-Chapelle, Belgien, beerdigt. Die vier anderen wurden nach Ende des Krieges nach Amerika zu ihren Familien überführt und dort beigesetzt. Bis zum Jahr 1994 wusste die Menschheit nichts über die „Wereth 11“.

Das Denkmal

Herman Langer, Sohn von Matthias Langer, der den Männern Essen und eine Unterkunft gegeben hatte, stellte an der Stelle des Massakers eine kleines Kreuz mit den Namen der Männer auf. Dies war als symbolische Geste und als Erinnerung an den Tod der Soldaten vor 50 Jahren gedacht.

Das Denkmal blieb unbekannt. In dem kleinen Dorf Wereth, ein Ort mit 8 Häusern und keiner Schule oder Geschäft, waren keine Wegweiser, die auf dieses Kreuz in Erinnerung der „Wereth 11“ hinwies.

Im Jahre 2001 wurden 3 weitere belgische Bürger auf das Denkmal aufmerksam und wollten dies weiter bekannt machen, um somit alle gefallenen schwarzen GI’s des 2. Weltkrieges in Erinnerung zu behalten. Mit der Hilfe eines amerikanischen Mediziners aus Mobile, Alabama, dessen eigener Vater in der Ardennen Offensive gefangen genommen wurde, begann ein großer Spendenaufruf. Das Land wurde gekauft und ein größeres Denkmal aufgebaut.

Heute gibt es Wegweiser, die zum Denkmal hinführen. Ebenfalls führt der Belgische Tourismusverband „Wereth 11“ in seiner Broschüre über den 60. Jahrestages der Ardennen Offensive auf. Die Einweihung 2004 wurde mit einer großen offiziellen Zeremonie gefeiert.

Die Suche nach Hinterbliebenen der gefallenen Männer geht weiter. Zwei Familien wurden bereits gefunden und haben das Denkmal besucht, ebenfalls wurden in den USA 3 Grabstätten lokalisiert.

Man geht davon aus, dass dies das einzige Denkmal für farbige Soldaten des 2. Weltkrieges in Europa ist. Unser Ziel ist es, die Menschheit über das Geschehen im 2. Weltkrieg zu informieren und andere farbige Einheiten aus dem Krieg für unser Denkmal zu interessieren.

Spenden sind herzlich willkommen und gehen ausschließlich in dern Erhalt des Denkmals, es gibt keine administrativen Kosten. Zögern Sie nicht, uns für Fragen jederzeit zu kontaktieren.

Wir hoffen, mit „Wereth 11“ alle farbigen Soldaten für Amerika und für die Geschichte „sichtbar“ zu machen. Sie haben, wie viele andere auch, einen hohen Preis für den Frieden gezahlt.